Gemeindearchivar Karl Frick hatte sich bereit erklärt, uns über die Häusernamen von Sulz zu informieren. Häusernamen bezeichneten immer einen Hof oder ein Haus und deren Bewohner. Sie waren die wichtigste Orientierung bevor unter Kaiserin Maria Theresia in den Jahren 1770 - 1772 eine Volkszählung stattfand und die Hausnummern eingeführt wurden.
Hervorgegangen sind diese Namen aus den Vor- oder Nachnamen der Hofbesitzer, wie zum Beispiel: Basilis, Evlis, Jürgas, Hansuris oder Röahmlis.
Ebenso aufgrund einer Tätigkeit konnte ein Hausname entstehen, wie: Gerstastampfa, Gitzimetzgerlis, Mölibauers, Rasierers, Stickapeters oder Syphonpeters.
Auch ein Hobby konnte zu einem Hausnamen führen, wie zum Beispiel: s`Gigapeterli oder Spöttli.
Eine körperliche oder charakterliche Besonderheit des Bewohners konnte ebenfalls zu einem Hausnamen führen, so wie: Langahänslers, Sidi, Watschohrli.
Von einzelnen Hausnamen konnte der Ursprung nicht ermittelt werden, dazu gehört unter anderem Tschöaplis.
Nach diesen Vorgaben zeigte uns Karl Frick Aufnahmen von den teilweise bereits abgerissenen oder renovierten Gebäuden und nannte die Hausnamen dazu.
Selbstverständlich regte das die Gesprächsbereitschaft der Besucher an. Lebhaft unterhielten sie sich über die genannten Bewohner, Familien und Häuser und erinnerten sich an immer mehr Details.
Auch bei der anschließenden, traditionellen Novemberjause mit Zopf, Butter und Marmelade ging der Gesprächsstoff nicht aus. Immer wieder war zu hören, welch ein Glück es sei, dass Karl Frick sich in der Nachfolge von Oskar Fleisch um die historischen Daten der Gemeinde Sulz kümmert und somit altes Wissensgut für die Nachwelt bewahrt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Karl Frick für seine äußerst interessanten Ausführungen und hoffen, ihn wieder einmal bei uns begrüßen zu dürfen.
Helga Reimann